Eine Bodenplatte bildet als plattenförmiges Fundament eine Sonderposition innerhalb der Gründungsbauteile. Sie dient zur Lastverteilung der Lasten aus den nachfolgenden Geschossen und kann als Bestandteil einer „weißen Wanne“ auch zur Wasserdichtigkeit beitragen. Durch die Kombination mit Einzelfundamenten, Verdickungen (s.g. Vouten) und/oder Streifenfundamenten können auch hohe Punktlasten aufgefangen werden.
Schlechtes Leistungsverzeichnis
Leistungsbeschreibung | Menge | ME |
Bodenplatte 30-40 cm d inkl. Randschalung | 56 | m³ |
Da laut DIN 18331 Punkt 0.2.1 die Anzahl, Art und Maße nach Bauteildefinition getrennt nach Beton, Schalung und Bewehrung auszuschreiben ist, kann diese Leistungsbeschreibung nicht fachgerecht sein und stellt schon den Kalkulator vor weiteren Arbeitsaufwand, da nicht genau definiert ist welche Dicke der Bodenplatte anzunehmen ist. Außerdem muss der der Schalungsanteil der Randschalung separat ermittelt werden, was zusätzliche Arbeit für den Kalkulator verursacht. Auf Grund der schlechten Leistungsbeschreibung müsste man, die Teilflächen innerhalb der Angebotsphase ermitteln und die jeweiligen Schalungsanteile.
Gutes Leistungsverzeichnis
Leistungsbeschreibung | Menge | ME |
Beton Bodenplatte h=30 cm | 150 | m³ |
Zulage Ausbildung Vouten bis Gesamtdicke 60 cm | 5 | m³ |
Randschalung Bodenplatte h=30 cm | 500 | m² |
Zulage flügelglätten Bodenplatte | 150 | m² |
Gefälle auf Oberfläche der Bodenplatte ca. 1,5% | 350 | m² |
Die Untergliederung in die verschiedene Arbeitsschritte Betonieren und erstellen der Randschalung lassen die nötige Flexibilität für Planungsanpassungen zu und erhöhen die Verständlichkeit der Kalkulation. Auch die gewählten Zulagen lassen die jeweiligen Abrechnungen mit besonderen Anforderungen zu.
Tipps bei der Abrechnung
Je nach Bauart des Gebäudes und Qualität der Pläne können Bodenplatten einfach oder schwerer abzurechnen sein, meist benötigt man, um wirklich alle Höhensprünge und Dickenänderungen zu erkennen, jedoch ergänzende zu den Schalplänen die Bewehrungspläne. Es ist zu empfehlen die Bodenplattenabschnitte auf den Abrechnungsplänen mit verschiedenen Farben zu Kennzeichnen.
Diese Teilbereiche können dann abschnittsweise aufgemessen werden. Eine mögliche Vorgehensweise wäre:
- Pläne sichten und verstehen
- Abgleich mit Schnitten und Bewehrungsplänen
- Verschiedene Höhen der Bodenplatten auf Plan kennzeichnen (Fläche BP messen)
- Randschalungen markieren (luftberührten Umfänge messen)
- Abrechnungsabschnitte im Aufmaßblatt festlegen (Teilbereiche)
- Betonposition Fläche * Dicke
- Randschalung Kennzeichnen und Abrechnen (Umfang*Höhe)
- Sonstige Positionen abrechnen, eventuell auf anderen Plänen markieren (z.B. Gefälle auf Architektenplan)
Vouten und untere Sprünge können über die Prismaformel ermittelt werden
Nachtragsmöglichkeiten:
- geänderte Höhe von Bodenplatten
- Einbau von geneigtem Beton oder auf geneigten Untergrund
- Einbau von Gefälle oder geneigeter Randschalung
- nicht ausgeschriebene Verdickungen/Vertiefungen
- nicht ausgeschriebenes Flügelglätten oder andere Oberflächenbearbeitung
- Einbauteile oder Fugenbänder