Ein Fundament des Bauwerkes ist ein Bauteil der Gründung, also der Unterbau des Gebäudes und dienen der Lastverteilung von den weiteren aufgehenden darüberliegenden Bauteilen. So werden Einzelfundamente meist zur Lastverteilung bzw. Lastaufnahme von Stützen und Streifenfundamenten zur Lastverteilung bzw. Lastaufnahme von Wänden genutzt.
Außerdem können Fundamente als Frostschürze genutzt werden, dabei liegt die flache Bodenplatte auf den Streifenfundamenten auf, welche bis in die frostfreie Bodentiefe von 0,8-1 m hineinragen.
Schlechtes Leistungsverzeichnis
Leistungsbeschreibung | Menge | ME |
Fundament b/t/h 1,2/1,6/0,8 m | 10 | Stk |
Prinzipiell ist es kalkulier und abrechenbar. Zu bedenken ist aber bei solche Leistungsbeschreibungen, dass sich bei jeder Änderung der Abmaße ein Nachtragspotential ergibt. Die Abrechnung wäre bei unveränderten Abmessungen einfach per Fotodokumentation als Beweis möglich.
Leistungsbeschreibung | Menge | ME |
Fundamentbeton | 75 | m³ |
Da laut DIN 18331 Punkt 0.2.1 die Anzahl, Art und Maße nach Bauteildefinition getrennt nach Beton, Schalung und Bewehrung auszuschreiben ist, kann diese Leistungsbeschreibung nicht fachgerecht sein und stellt schon den Kalkulator vor weiteren Arbeitsaufwand, da der Schalungsanteil separat ermittelt werden muss und dann eine innere Menge kalkuliert werden sollte. Die Abrechnung würde per Plan erfolgen und könnte nur nach erbrachter Leistung erfolgen. Eine anteilmäßige Abrechnung z.B. für die Fertigstellung der Schalung ist nur nach vorheriger Rücksprache mit dem AG möglich, je nach Schalungsanteil ist eine Honorierung von bis zu 60 % der ausgeführten Menge für das Erstellen der Schalung möglich.
Gutes Leistungsverzeichnis
Leistungsbeschreibung | Menge | ME |
Beton Einzelfundament C30/37 | 16 | m³ |
Schalung Einzelfundament einhäuptig, Höhe bis 1 m | 45 | m² |
Beton Streifenfundament C30/37 | 75 | m³ |
Schalung Streifenfundament Höhe bis 0,8 m | 150 | m² |
Gefälle auf Oberfläche der Fundamente ca. 1,5%% | 60 | m² |
Die Untergliederung in die verschiedene Arbeitsschritte Betonieren und Schalen lassen Änderungen der Pläne weiterhin zu, da sich die Mengen je nach Planungsfortschritt anpassen können.
Die Verständlichkeit der Kalkulation erhöht sich durch diese Unterteilung auch, da es nicht nötig ist innere Mengen von Schalungsfaktoren zu bilden, welche zudem die Fehleranfälligkeit verringert. Somit ist außerdem eine flexible Abrechnung der Bauleistung sogar Stichtagsgenau möglich.
Tipps bei der Abrechnung
Je nach Bauart des Gebäudes und Qualität der Pläne können Fundamente einfach oder schwerer abzurechnen sein, meist benötigt man jedoch die Bewehrungspläne, um wirklich alle Höhensprünge und Breitenänderungen zu erkennen. Es ist zu empfehlen die Fundamente auf den Abrechnungsplänen mit verschiedenen Farben zu Kennzeichnen.
Die Kubatur von freistehende Einzelfundamente lässt sich durch die einfache Multiplikation der Abmessungen ermitteln. Die Schalung ermittelt sich durch Rechteckumfang (2*(a+b)) multipliziert mit der Höhe. Bei dem Aufmaß von „versteckten“ Einzelfundamenten, sind diese nur bis zur Unterkante der Bodenplatte abzurechnen.
Bei Streifenfundamenten können die verschiedenen Höhen unterschiedlich farbig dargestellt werden. Diese können dann abschnittsweise aufgemessen werden. Folgende Arbeitsweise wäre zum Beispiel möglich:
- Pläne sichten und verstehen
- Abgleich mit Schnitten und Bewehrungsplänen
- Verschiedene Höhen der Streifenfundamente auf Plan kennzeichnen
- Abrechnungsabschnitte im Aufmaßblatt festlegen (Verortung der Fundamente)
- Länge der Höhenabschnitte auf Plan vermessen
- Betonposition abrechnen Breite*Länge*Höhe
- Schalungsposition abrechnen 2*Länge*Höhe
- Alternativ nach Innen- und Außenschalungsfläche berechnen
- Sonstige Positionen abrechnen
Nachtragsmöglichkeiten:
- Bearbeitung der Vorleistung (Bohrpfähle)
- Einbau von geneigtem Beton
- Durchörterungen von Rohren und anderen Einbauteilen
- Flügelglätten oder andere Oberflächenbearbeitung
- geänderte Höhe der Fundamente